Schwäbisch Gmünd und die Juden im Mittelalter:
Eine der für uns heute wichtigsten Quellen zur frühen Stadtgeschichte Gmünds, die spätstaufische Reichssteuerliste von 1241/42, erwähnt eine – im Vergleich zu anderen schwäbischen Städten – zumindest finanziell überdurchschnittliche große oder vermögende Judensiedlung.
Ihre rechtliche Stellung hatte sich gegen Ende des 13. Jahrhunderts im Mainzer Reichslandfrieden von 1236 gefestigt: Die Juden wurden zu königlichen Kammerknechten und damit besonderem Königsschutz unterstellt. Da die Juden aber konsequent aus dem allgemeinen Wirtschaftsleben ausgeschlossen blieben, stand ihnen als Erwerbsmöglichkeit nur der Geldverleih gegen Zinsen offen, der den Christen durch das kanonische Recht verboten wurde. […]
Im Winter 1348/49 fand auch in Gmünd wie in den meisten Reichsstädten und vielen Territorien Süddeutschlands in der Nachfolge der europäischen Pestzüge ein Judenpogrom statt. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts verschlechterte sich die Stellung der Judenschaft in Süddeutschland allgemein, was nicht ohne Auswirkung auch auf die Gmünder Juden blieb.
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