Archiv für den Monat: Juli 2008

Tagebuch vom 22.07.2008

Gerade habe ich einen langen Tagebuch-Eintrag verfasst und das Passwort vergessen. Jetzt ist alles weg. Ärgerlich, sehr ärgerlich. Nun, so spielt das Leben.

Ich blicke auf eine anstrengende Woche zurück. Die Klausur in englischer Literatur und die mündliche Prüfung in Planetologie liegen hinter mir. Es ist alles gut gelaufen, obwohl mich meine optimistische „Mut zur Lücke“-Lernweise diesmal fast ins Straucheln gebracht hätte. Aber Schriftsteller sind ja bekannt für ihre Kreativität und ihr Improvisationstalent. 😉

Am Wochenende fand der Familientag des Hundevereins statt, und wir waren campen. Geschlafen haben wir jedoch nicht viel. Deshalb fehlen mir einige Stunden Schlaf, die ich dringend nachholen muss.

Das Endlektorat der Geschichten für „DIE UNTERIRDISCHEN“ ist erledigt. Die Autoren prüfen noch die Fahnen, eventuelle Änderungen müsste ich bis nächste Woche einarbeiten. Dann geht das Material an den Wurdack Verlag, der das Buch setzt. „DARWINS SCHILDKRÖTE“ ist inzwischen im Druck und wird bis September, spätestens Oktober erhältlich sein.

Ich habe gelesen: „SNUFF“ von Chuck Palahniuk. Was will man von einem Buch erwarten, in dem es um eine Pornodarstellerin geht, die an einem Tag mit sechshundert Männer Sex haben will? Von einer Geschichte, die aus der Perspektive von Mr. 600, Mr. 72 und Mr. 137 erzählt wird? Von einer Handlung, die sich allein im Warteraum und in der Wartezeit vor dem großen Auftritt abspielt? Eine ganze Menge! Unterhaltsam, spannend und kurzweilig verpackt der Autor die Lebensgeschichten der drei (bzw. vier) Hauptfiguren. Eine Pointe jagt die nächste, und der Leser erlebt eine Überraschung nach der anderen. Immer wieder tun sich verschiedene Möglichkeiten auf, wie es mit der Geschichte weitergehen könnte, und man weiß nie, was als nächstes passiert. Für den hohen Ekelfaktor gibt es einen geringen Abzug, deshalb nur 4 1/2 von 5 signierten Plüschhunden.

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Tagebuch vom 11.07.2008

Gestern habe ich meinen 25. Geburtstag gefeiert. Wow, in Viertel Jahrhundert gelebt. Wenn man sich das mal vorstellt! Ich bin gespannt, was die nächsten 25 Jahre bringen. 😉

Nächste Woche stehen noch zwei Klausuren an: eine schriftliche in englischer Literatur und eine mündliche in Planetologie (fachfremd). Bald fängt die Ferienarbeit wieder an, und davor muss ich noch eine Hausarbeit schreiben über „BONDS OF LOVE AND MONEY IN WILLIAM SHAKESPEARE`S THE MERCHANT OF VENICE“. Im Moment lektoriere ich die Geschichten für „DIE UNTERIRDISCHEN“.

Ich habe gelesen: „IM REICH DES GOLDENEN DRACHEN“ von Isabel Allende. Es ist schon eine Weile her, seit ich den ersten Band der Trilogie um Alex, Nadia und Kate Cold gelesen und mit 3 1/2 von 5 Flöten bewertet habe. Die Fortsetzung ist ähnlich gestrickt – sehr ähnlich sogar. Trotz dem ungewöhnlichen Einstieg kommt die Handlung (wieder) nur langsam ins Rollen. Sehr schön arbeitet die Autorin (wieder) den Kultur-Clash heraus. Es passiert weniger Übernatürliches, und es geht weniger fantastisch zu. Dennoch hat mir das Buch besser gefallen als der Vorgänger, weil man auf weniger langatmige, erzählerische Passagen stößt. Ich vergebe 4 von 5 Seile aus Haar.

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Tagebuch vom 04.07.2008

Für die Textprobe zu „DER EWIGE KRIEG“ benutze ich eine ganz neue Herangehensweise. Zuerst einmal umreiße ich das erste Kapitel, indem ich die Handlung und die beteiligten Figuren in Stichworten aufschreibe. Ich weiß (inzwischen), wo die Szene anfängt und wo sie aufhört. Was dazwischen passiert, zerlege ich erst in einzelne Bestandteile, die ich dann in die richtige Reihenfolge rücke. Zwei oder drei „Bilder“ sehe ich schon vor meinem inneren Auge. Mit „Bilder“ meine ich Momentaufnahmen, so etwas wie ein Standbild im Kino. Nur im Kopf. Als nächstes beschreibe ich diese „Bilder“ bis ins kleinste Detail und suche Verbindungspunkte (was passiert davor und was passiert danach).

Das klingt alles sehr abstrakt, obwohl es eigentlich sehr anschaulich ist (zumindest wenn man in meine Fantasie schauen könnte). Der Leser wird sofort in die Szene geworfen und dann wie von wilden Tieren hindurchgehetzt. Dabei ist es wichtig, die Momente richtig zu steigern (deshalb der Twist mit der Reihenfolge der Bestandteile). Und vor jedem neuen (höheren) Aufschwung muss ein kurzes Abflachen der Dynamik kommen, also ein regelmäßiger Wechsel aus lauten/schnellen und stillen/langsamen Momenten. Im Idealfall entsteht ein Wellenmuster, das sich immer weiter auftürmt, bis zum großen Höhepunkt. Wie gesagt: eine ganz neue Herangehensweise. 😉

Heimlich, still und leise hat sich eine Idee angeschlichen, aus der spontan ein kurzes (erstes) Kapitel entstanden ist. So weit, so gut.

Es gibt ein Cover zu „DARWINS SCHILDKRÖTE“ und ein neues Banner im Forum der „EDITION GESCHICHTENWEBER“. Am besten schaut ihr auf der Homepage nach: www.edition-geschichtenweber.de.

Die letzten überarbeiteten Geschichten für „DIE UNTERIRDISCHEN“ sind eingetroffen. Übrigens wird der Projekttitel „DIE UNTERIRDISCHEN“ auch der endgültige Titel der Geschichtensammlung mit Christoph Hardebusch und vielen bekannten und neuen Geschichtenwebern. Einen Cover-Entwurf haben wir auch schon bekommen, der sehr vielversprechend aussieht.

Ich habe gelesen: „INVISIBLE MONSTERS“ von Chuck Palahniuk. Es ist schon eine Weile her, seit ich das Buch gelesen habe, sodass ich mich (leider) nur noch vage an den Inhalt erinnere. Dennoch möchte ich kurz etwas dazu schreiben. Das Buch hat mich – als eingefleischten Palahniuk-Fan – natürlich gepackt. Es hat alles, was die folgenden Bücher auch haben – sowohl inhaltlich als auch stilitisch. Trotzdem merkt man, dass es zu den ersten Werken des Autors gehört. Denn obwohl alles, was später so grandios wirkt, vorhanden ist, fehlt der letzte Funke Genialität. Viele Szenen und Gedankengänge, viele Sätze und Figuren sind gut aufgebaut, spannend und überraschend verpackt, aber der entscheidende Haken fehlt, den man von Chuck Palahniuk gewöhnt ist. Aus diesem Grund vergebe ich 4 von 5 verschreibungspflichtige Pillen.

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