Archiv für den Monat: Dezember 2006

Tagebuch vom 31.12.2006

Ein rasantes Jahr, das wie im Flug vergangen ist, neigt sich mindestens genauso schnell dem Ende zu. In den letzten Tagen und Stunden vor dem großen Feuerwerk, das die bösen Geister und sonstigen dämonischen Gestalten vertreiben soll, neige ich immer dazu, nachdenklich gestimmt zu sein. Ich frage mich, was in den letzten 365 Tagen alles geschehen ist. Positives? Negatives? Erfreuliches? Unangenehmes? Ich versuche ein abschließendes Fazit zu ziehen. Und diese persönlichen Gedanken möchte ich gerne mit euch teilen.

Das Jahr begann mit „SPIEGELAUGE“ und einer Reise nach Paris. Der erste Teil meiner noch unvollendeten phantastischen Trilogie hat mich einen großen Teil des Jahres begleitet. Es folgten die Veröffentlichung von „DIE BESCHWÖRUNG DER DREI“ und die Fortsetzung der deutschlandweiten Lese-Tour 2005/06 zu „OPTATIO ONYX“, beides Geister aus der Vergangenheit, denn meinen „CTHULHU“-Roman habe ich bereits Ende 2005 vollendet und dem Verlag geschickt, und die Anthologie über die „WÜNSCHE DES VERDERBENS“ wurde im Dezember 2005 veröffentlicht. Lesungen aus beiden Büchern, die es 2006 genügend gegeben hat, haben mir viel Freude bereitet.

Zwischen Vorlesungen, Klausuren und Hausarbeiten an der Universität Stuttgart blieben einige begonnene Kurzgeschichten und Romane unvollendet, z.B. „SCHATTENBUCH“, „FANTASYFEUER“, „EGYPT“ und „MAGUS“. Irgendwie fühlte sich nichts davon richtig an. Bei „CHICAGO“ und „WRITE“ habe ich ein besseres Gefühl, obwohl ich noch nicht mit Sicherheit sagen kann, was daraus wird. Auf jeden Fall werden mich diese beiden Projekte ins neue Jahr begleiten.

Mein guter Vorsatz lautet, mehr zu schreiben. Und zwar ungezwungener. 2006 war ein Jahr, in dem ich unter großem Druck gearbeitet habe. Selbstzweifel und Selbstkritik wurden zu meinen häufigsten Besuchern und schlimmsten Feinden. Um irgendwelchen Zielgruppen zu gefallen, habe ich mich manchmal so sehr mit meinen Geschichten verbogen, dass ich selbst beinahe den Spaß am Schreiben verloren hätte. Das wird sich im nächsten Jahr ändern! Obwohl mir bewusst ist, dass ich mit meinen Büchern ein größeres Publikum erreichen möchte, will ich mich wieder stärker darauf besinnen, zu schreiben, was mir gefällt. Irgendwie lässt sich da bestimmt ein Kompromiss finden.

Im letzten Jahr habe ich viel über das Handwerk des Schreibens gelesen und gelernt, unter anderem von netten Kollegen, denen ich nicht genug danken kann. Das hat mir geholfen, mich aber auch stark gehemmt. Trotz aller guten Ratschläge und Regeln ist es wichtig, dass man als Autor seinen eigenen Stil findet. Um diesen zu entdecken, habe ich viele verschiedene Bücher im letzten Jahr gelesen. Manches davon hat mich beeindruckt, anderes wiederum ermutigt zu sagen: Wenn ich mir Mühe gebe, kann ich das auch. Vielleicht sogar besser. Und um das zu beweisen, freue ich mich auf weitere 365 aufregende und abwechslungsreiche Tage. In diesem Sinne wünsche ich euch allen ein glückliches, gesundes und gutes neues Jahr 2007!

Tagebuch vom 24.12.2006

Merry Christmas an alle da draußen! Ich wünsche euch ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest. Ich werde die Feiertage mit meiner Familie, meiner Freundin und unseren engsten Freunden verbringen. Wenn ich genug Ruhe finde, möchte ich „CREEPERS“ von David Morrell zu Ende lesen.

Tagebuch vom 22.12.2006

In meiner Fantasie habe ich große Fortschritte in allen Bereichen meines Lebens gemacht. Ich bin kerngesund. Mein neuester Roman steht kurz vor der Vollendung; die Kurzgeschichte für die „Edition Geschichtenweber“ habe ich nebenher noch kurz geschrieben. Was „CHICAGO“ angeht, haben wir einen Quantensprung in der Planung gemacht. Die Wohnung ist renoviert und fix und fertig eingerichtet. Meine Hausarbeiten sind schon längst geschrieben, die Referate ausgearbeitet und die Handouts zusammen gestellt.

In der Wirklichkeit sieht alles jedoch ganz anders aus. Ich quäle mich mit einer Erkältung durchs Leben. Die Arbeit an meinem neuen Roman geht nur schleppend voran; die Kurzgeschichte für die Anthologie „DIE FORMEL DES LEBENS“ wartet ungeduldig darauf, geschrieben zu werden. „CHICAGO“ betreffend müssen wir noch die Charaktere ausarbeiten. Die Wohnung sieht aus wie eine Baustelle.

Na ja, wenigstens die wichtigsten Bücher für meine Hausarbeiten und Referate konnte ich ausleihen bzw. kopieren. Und ich habe gelesen: „DIE FAHRT DER SHADOWMOON“ von Sean McMullen, „IN MEINEM HIMMEL“ von Alice Sebold und „ENDYMION SPRING“ von Matthew Skelton.

Ich weiß nicht, wie die Zeit so schnell vergehen kann. Es scheint so, als würde mir jemand die vielen kostbaren Stunden, Minuten und Sekunden vor der Nase weg stehlen. Über die Weihnachtsfeiertage wird nicht viel gearbeitet werden. Ich freue mich auf ein besinnliches Fest mit der Familie und den engsten Freunden. Danach geht es hoffentlich mit neuer Kraft ans Werk, sodass die Fantasie bald Wirklichkeit werden kann.

Tagebuch vom 05.12.2006

Nach einem regen Austausch von E-Mails steht das Grundgerüst zu „CHICAGO“ soweit. Nun müssen nur noch die Charaktere genauer studiert und die ersten Kapitel besprochen werden. Die Handlung ist nicht sehr streng geplant, nur einzelne Marksteine wurden gesetzt, so dass sich die Figuren und die Story frei entfalten können.

Während ich jeden Tag mit dem Zug zwischen Schwäbisch Gmünd und Stuttgart pendle, lese ich. „DAS FLÜSTERN DER TOTEN“ von Stephen Woodworth, „HIS MAJESTY´S DRAGON“ von Naomi Novik, „ABARAT“ von Clive Barker und „CITY INFERNAL“ von Edward Lee waren die letzten Bücher, die mir die Fahrtzeit verkürzten.