Archiv für den Monat: Mai 2007

Tagebuch vom 22.05.2007

Im Augenblick fliegen mir allerlei interessante Ideen zu. Einige davon sind – auf den zweiten Blick – völliger Quatsch. Andere könnte ich vielleicht in das eine oder andere zukünftige Projekt einbauen, kleine Verzierungen, sozusagen, oder – wie bunte Mosaiksteine – zu etwas Großem zusammenfügen. Und dann gibt es noch ein paar, an denen es sich meiner Meinung nach zu schleifen lohnt, weil etwas Glänzendes daraus werden könnte.

Ich habe gelesen: „HAUNTED“ von Chuck Palahniuk, dessen Namen ich diesmal ohne nachschlagen (hoffentlich richtig) geschrieben habe. Das Buch bekommt von mir 4/5 abgetrennte Gliedmaßen. Die Grundgeschichte, welche die Kurzgeschichten verbindet, von denen manche gut, manche sehr gut und manche schlichtweg überragend sind, ist erschreckend genial. Ich möchte jetzt nicht alle Geschichte aufzählen, die mir besonders gefallen haben, nur soviel: „GUTS“ hat definitiv einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Und nein, ich bin beim Lesen nicht in Ohnmacht gefallen, wie angeblich einige Besucher von Chuck Palahniuks Lesungen.

Tagebuch vom 14.05.2007

Die Uni artet in Arbeit aus, die Wohnung nimmt Gestalt an. Die Entscheidung bei „SF MIT HUMOR“ ist so gut wie gefallen und demnächst wollen wir das Projekt dem Verlag vorstellen und zur Veröffentlichung anbieten. Die einzige große Neuigkeit ist, dass ich wieder regelmäßig an zwei Projekten arbeite. Beides sind Co-Produktionen mit jeweils einem anderen Autor. Das eine soll eine Geschichtensammlung, das andere ein phantastischer Roman werden. Mehr kann ich noch nicht sagen.

Ich habe gelesen: „MALFURIA“ von Christoph Marzi. Eigentlich müsste es heißen: „Ich habe verschlungen“, denn ich habe das Buch, das vier von fünf fliegenden Schiffen erhält, tatsächlich in zwei Sitzungen gelesen. Mit der genialen Trilogie um Emily und ihre Freunde hat es sich der Autor wirklich nicht leicht gemacht. An „LYCIDAS“ & Co. reicht „MALFURIA“ (noch) nicht heran. Aber wenn man sich Mühe gibt und nicht ständig Vergleiche anstellt, dann hat das neueste Werk Christoph Marzis doch seinen Reiz. Ich bin auf den zweiten Band gespannt. Und weil ich so lange mit mir gerungen habe, ob ich „MALFURIA“ nun lesen soll oder nicht, muss ich gar nicht mehr so lange warten.

Tagebuch vom 04.05.2007

Langsam stellt sich bei mir ein innerer Rhythmus ein, nach dem ich von Seminar zu Seminar pendele.

Was die Wohnung angeht, arbeite ich daran, optimistisch zu denken. Der Ersatzmann für unseren Gipser ist ausgefallen. Jetzt sind wir auf der Suche nach einem Ersatzmann für den Ersatzmann. Ich weiß: Es hilft nichts, sich über Dinge aufzuregen, die man nicht ändern kann. Aber das Wissen allein ändert (noch) nichts daran, dass man es trotzdem tut.

Ich habe einen ziemlich abgefahrenen Essay über das Thema „Schuld“ in dem Roman „The Great Gatsby“ von F. Scott Fitzgerald geschrieben. Momentan kommentiere ich die Geschichten von zwei Autoren, die in „DIE FORMEL DES LEBENS“ erscheinen sollen. Gleichzeitig überarbeite ich meine eigene Geschichte mit dem Titel „DIE FRUCHT DER NACHTSCHATTEN“.

Ein neues Anthologie-Projekt zeichnet sich am Horizont ab. Eigentlich wollte ich nach „WILDES LAND“ vorerst nicht mehr als Herausgeber tätig sein. Dann kam „OPTATIO ONYX“ – und ich konnte nicht „Nein“ sagen. Anschließend hatte ich vor, mir etwas Ruhe zu gönnen. Doch ich konnte eine Zusammenarbeit mit Nina Horvath und Bernhard Weißbecker zu „SF MIT HUMOR“ nicht ausschlagen. Danach sollte erst einmal für eine Weile Schluss sein mit dem Geschichten lesen, auswählen, Korrektur lesen. Und prompt bekam ich ein weiteres, interessantes Angebot. Jetzt plane ich wieder und merke, dass es mich in den Fingern juckt.

Ich lese: „HAUNTED“ von Chuck Palahniuk, dessen ungewöhnlichen Namen ich immer noch jedes Mal nachschlagen muss, wenn ich ihn hier schreibe, obwohl er zu meinen absoluten Lieblingsautoren zählt. Bisher ist das Buch einfach nur genial – und schockierend.