Archiv für den Monat: September 2007

Tagebuch vom 30.09.2007

Es geht voran!

Mit solchen und ähnlichen Phrasen versuche ich mich bei Laune zu halten. Dabei sieht es gar nicht mehr so schlecht aus. Die Hausarbeit über die „Identitätsproblematik im Expressionismus in Franz Kafkas Die Verwandlung und Albert Ehrensteins Tubutsch“ ist vollendet und überarbeitet und liegt jetzt zwei treuen Testlesern vor, die ihre ehrliche Meinung nicht hinter dem Berg halten. Was ich sehr zu schätzen weiß!

Heute morgen habe ich den so genannten „Deckel“ für die nächste Hausarbeit erstellt. Es geht um die Vater-Tochter-Problematik in „DIE SOLDATEN“ von Jakob Michael Reinhold Lenz. Nachdem ich das Primärwerk ins Quellenverzeichnis eingetragen und eine noch sehr vage Gliederung erstellt hatte, setzte ich mich aufs Sofa und nahm das Buch zur Hand. Heute und morgen werde ich es noch einmal gründlich lesen: Seite für Seite, Zeile für Zeile, Wort für Wort. Alles was ich für wichtig halte, wird markiert. Dann übertrage ich die Zitate aus dem Buch in ein Text-Dokument und sortiere sie nach den Figuren und trenne in Gesprochenes und Handlung. Spätestens am Mittwoch übertrage ich die Text-Fragmente in meine Gliederung. Dann schreibe ich das Vorwort und hangle mich von Zitat zu Zitat bis ich irgendwann (hoffentlich noch vor Sonntag nächster Woche) ENDE unter den Text schreiben kann. Symbolisch gesprochen, ENDE steht nicht am Ende einer Hausarbeit.

Ich habe gelesen: „MARLEY UND ICH“ von John Grogan. Ein Buch, das man einfach mögen muss. Unterhaltsam aber auch überraschend tiefsinnig schildert der Autor seine Erlebnisse mit dem frechen Hund Marley. Frei nach dem Motto: Mensch sein ist schwer, Hundehalter noch viel mehr. Von mir bekommt das Buch 4 von 5 Labradorwelpen.

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Tagebuch vom 21.09.2007

Ein Licht am Ende des Tunnels. Auch wenn es nur ein fahler Schein ist …

Die Hausarbeit über die „Identitätsproblematik im Expressionismus in Franz Kafkas Die Verwandlung und Albert Ehrensteins Tubutsch“ ist in der Rohform fertig gestellt. Nächste Woche werde ich die Hausarbeit gründlich überarbeiten. Ab Anfang Oktober steht dann die nächste und vorletzte Hausarbeit auf dem Plan.

Die Auseinandersetzung mit den beiden Texten, den Autoren und der Epoche des Expressionismus hat mir großen Spaß gemacht. Entsprechend fiel mir das Schreiben leicht. Morgens habe ich Sekundärliteratur gelesen und Zitate gesammelt, mittags konnte ich mich an diesem Gerüst entlang hangeln und mein tägliches Schreibpensum locker erfüllen. Das ist ein Verfahren, das sich bei mir bewährt hat und das ich jedem nur empfehlen kann. Einfach drauf losschreiben und hoffen, dass sich die weiße Seite füllt, ist ein großes Wagnis.

Gestern habe ich nach langem Überlegen „28 WEEKS LATER“ angeschaut. Und wurde positiv überrascht. Der erste Teil war schon erfrischend anders, aber die Fortsetzung hat mich restlos überzeugt. Da kriegt man richtig Lust, eine Geschichte über Zombies zu schreiben …

Ich habe gelesen: „DAS OPFER“ von John Katzenbach. Nach „DER PATIENT“ waren meine Ansprüche hoch, doch „DAS OPFER“ hat mich nicht enttäuscht. Eine interessante Geschichte, die wieder ungefähr in der Mitte eine überraschende Wende nimmt. Langsam beginne ich eine Art Muster in den Büchern von John Katzenbach zu erkennen. Jedes Buch verfügt über zwei Konzepte/Ideen, die sich überlagern. Ungefähr in der Mitte dreht sich die Geschichte und schlägt eine neue Richtung ein. Ich müsste noch ein drittes lesen, um meine Theorie zu bestätigen. Auf jeden Fall ist das eine gute Vorgehensweise, um den Leser bei der Stange zu halten und dem Problem aus dem Weg zu gehen, dass der Klappentext alles über das Buch verrät. Die Geschichte bekommt 3 1/2 von 5 Bleirohre. Weil „DER PATIENT“ einfach noch einen Tick besser war.

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Tagebuch vom 17.09.2007

Es ist bekannt, dass (deutsche) Verlage sich nicht unbedingt um Anthologien reißen. Erst recht nicht, wenn es sich um Anthologien mit Geschichten von (noch) unbekannten Autoren handelt. Man kann sich bestimmt viele Gründe einfallen lassen, um dieses Phänomen zu erklären. Wir – d. h. Bernhard, Nina und ich – stehen gerade mit mehreren kleinen und/oder mittelgroßen Verlagen in Kontakt, um gute Konditionen für die Anthologie „TOASTER AUS DEM WELTRAUM“ auszuhandeln.

Meiner Meinung nach steckt in dem Buch großes Potential: Humorvolle Geschichten liest jeder gerne, und die Geschichten in der Sammlung sind kurzweilig, abwechslungsreich, unterhaltsam und pointiert geschrieben. Science-Fiction-Fans sind ehrfahrungsgemäß zahlreich und sehr treu. Neben ein paar bekannten Namen findet sich auch eine Auswahl interessanter Newcomer in der Anthologie.

Aber die meisten Verlage haben schlechte Erfahrungen mit Herausgebern und Autoren gemacht, die nach der Veröffentlichung kein Interesse mehr zeigten. Kein Kontakt, keine Eigeninitiative, keine Werbung. Kein Wunder, dass wir die Ärmel hochkrempeln müssen, um einen guten Deal zu bekommen.

Die Hausarbeit über die „Identitätsproblematik im Expressionismus in Franz Kafkas Die Verwandlung und Albert Ehrensteins Tubutsch“ ist zur Hälfte abgeschlossen. Diese Woche möchte ich die Arbeit mit einem kurzen Einblick in die Ideegeschichte sowie einem Schlusswort abrunden.

Ich habe gelesen: „TINTENBLUT“ von Cornelia Funke, das von mir mit der Wertung von 4 von 5 Büchern ausgezeichnet wird. Zuerst habe ich befürchtet, dass die spannende Grundidee aus „TINTENHERZ“ zu einer durchschnittlichen 0815-Fantasy-Geschichte verkommen könnte, aber ich wurde positiv überrascht. Eine angenehme Erzählstimme, interessante Figuren und ein großer Lesespaß erwarten jeden, der dieses Buch in die Hand nimmt.

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Tagebuch vom 11.09.2007

Jeder Tag beginnt wie eine leere Seite, die sich dann langsam mit Inhalt füllt. Ich schreibe an meiner Hausarbeit über die „Identitätsproblematik in Franz Kafkas Die Verwandlung und Albert Ehrensteins Tubutsch“. Der Morgen gehört den Büchern, die mir raschelnd neue Ideen zuflüstern, Mittags sitze ich vor dem Computer, wo ich die vom Vortag fallen gelassenen Fäden aufnehme und weiterspinne. Das klingt sehr streng organisiert – und ist es auch. Ohne eine genaue Planung würde die Arbeit nicht so problemlos funktionieren. Am Nachmittag oder Abend gehe ich einkaufen oder mit dem Hund spazieren oder entspanne vor dem Fernsehr. Auch das gehört zum strengen Plan.

In Gedanken schreibe ich seit Tagen an „WEISS NIX“, ohne dass bisher ein Buchstabe seinen Weg auf den Computerbildschirm gefunden hat. Die Hausarbeit nimmt einen Großteil meiner Zeit und Gedanken in Anspruch und soll bis Freitag halb fertig sein. Wenn das Grundgerüst erst einmal steht, kann ich mich am Wochenende „WEISS NIX“ zuwenden. Vorher darf ich mich nicht ablenken lassen, so gerne ich auch an etwas anderem schreiben würde.

Ich habe gelesen: „DIE STADT DER WILDEN GÖTTER“ von Isabel Allende. Ein Buch, das mich mit einem unsicheren Gefühl zurücklässt. Ich finde es interessant, wie das Fantastische im Verborgenen lauert, in der Ferne, in der Fremde. Wie es langsam in die Realität eindringt. Fast wie Nebel … Das hat mich fasziniert, das hat mir sehr gefallen. Allerdings finde ich die Figuren sehr überzogen dargestellt und nervig, klischeehaft, die Erzählstimme neigt zu ab- und ausschweifenden Erklärungen. Das stört und deshalb gibt es nur 3 1/2 von 5 Flöten. Obwohl mein kleiner Bruder die Trilogie über die „Abenteuer von Aguila und Jaguar“ mit Begeisterung gelesen hat, bin ich mir (noch) nicht sicher, ob ich Band 2 lesen soll.

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Tagebuch vom 07.09.2007

Es geht voran. Die Überarbeitung der Hausarbeit über die „Phänomenologie des Fastnachtlichen in der artifiziellen Form des Gerichtsspiels“ ist endlich abgeschlossen. Das fertige Werk wird am Wochenende eingetütet und nach Göttingen geschickt.

Umgehend habe ich die Vorbereitungen für die nächste Hausarbeit aufgenommen. Darin geht es um einen Vergleich von Franz Kafkas „Die Verwandlung“ und Albert Ehrensteins Kurzgeschichte „Tubutsch“ vor dem Hintergrund des Expressionismus. Beide Texte habe ich gestern gelesen, was ich heute noch einmal tun werde, allerdings mit einem Textmarker bewaffnet und auf der Suche nach Hinweisen für die so genannte „Identitätsproblematik“.

Heute werde ich das Exposé zu „WEISS NIX“ noch einmal überarbeiten. Es ist auf dem Weg zu Norman von einem bösen Spamfilter verschluckt worden, was mir jetzt die Zeit gibt, meinen Entwurf noch einmal abzuändern und neue Ideen einzuweben, die mir in der Zwischenzeit gekommen sind.

Morgen werde ich nach Nürnberg fahren, worauf ich mich schon seit Wochen freue.

Ich habe gelesen: „GRIMMIGER DIENSTAG“ von Garth Nix. Das Buch spinnt die Geschichte um Arthur, Blatt & Co. stimmig weiter. Insgesamt bleibt es jedoch weit hinter den Erwartungen von „SCHWARZER MONTAG“ zurück, ist ein typischer Folgeband und hängt in der Leere zwischen Band 1 und Band 3. Ich möchte nicht zu hart mit dem Buch ins Gericht gehen, weil es eigentlich sehr fantastievoll geschrieben ist, aber auf mich wirkt der Text wie Auftrags-/Fließband-Arbeit. Sorry, deshalb nur 3 von 5 Nichtlinge.

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Tagebuch vom 04.09.2007

Sechs Wochen Ferienarbeit liegen hinter mir. Vor mir erstreckt sich ein großes Nichts, das es in den nächsten Tagen mit vielfältigen Aufgaben zu füllen gilt. Neben häuslichen Pfichten gibt es viel zu schreiben. Die Hausarbeit über die „Phänomenologie des Fastnachtlichen in der artifiziellen Form des Gerichtsspiels“ soll im Lauf der Woche auf druckfertige Qualität gebracht werden. Dann geht es direkt weiter mit einer Hausarbeit über Kafka und den Expressionismus.

Mit Nina und Bernhard arbeite ich am Vorwort zu „TOASTER AUS DEM WELTRAUM“, während wir mit mehreren Verlagen in Kontakt stehen. Eine endgültige Entscheidung ist noch nicht gefallen.

Heute habe ich die Kurzgeschichte „DER KÖNIG DER HERUMTREIBENDEN“ überarbeitet, wobei mir die Korrekturen und Kommentare von Norman sehr geholfen haben. Bis zum Wochenende möchte ich die Arbeit an der zweiten Kurzgeschichte aufnehmen.

Ich habe gelesen: „SCHWARZER MONTAG“ von Garth Nix. An die Trilogie um Sabriel und Lirael reicht die Geschichte um Arthur und das Vermächtnis nicht heran. Dennoch sprüht die Geschichte vor Ideen. Aber irgendwie ist alles noch nicht stimmig. Daher gibt es 3 1/2 von 5 Uhrzeigern.

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