Tagebuch vom 04.07.2008

Für die Textprobe zu „DER EWIGE KRIEG“ benutze ich eine ganz neue Herangehensweise. Zuerst einmal umreiße ich das erste Kapitel, indem ich die Handlung und die beteiligten Figuren in Stichworten aufschreibe. Ich weiß (inzwischen), wo die Szene anfängt und wo sie aufhört. Was dazwischen passiert, zerlege ich erst in einzelne Bestandteile, die ich dann in die richtige Reihenfolge rücke. Zwei oder drei „Bilder“ sehe ich schon vor meinem inneren Auge. Mit „Bilder“ meine ich Momentaufnahmen, so etwas wie ein Standbild im Kino. Nur im Kopf. Als nächstes beschreibe ich diese „Bilder“ bis ins kleinste Detail und suche Verbindungspunkte (was passiert davor und was passiert danach).

Das klingt alles sehr abstrakt, obwohl es eigentlich sehr anschaulich ist (zumindest wenn man in meine Fantasie schauen könnte). Der Leser wird sofort in die Szene geworfen und dann wie von wilden Tieren hindurchgehetzt. Dabei ist es wichtig, die Momente richtig zu steigern (deshalb der Twist mit der Reihenfolge der Bestandteile). Und vor jedem neuen (höheren) Aufschwung muss ein kurzes Abflachen der Dynamik kommen, also ein regelmäßiger Wechsel aus lauten/schnellen und stillen/langsamen Momenten. Im Idealfall entsteht ein Wellenmuster, das sich immer weiter auftürmt, bis zum großen Höhepunkt. Wie gesagt: eine ganz neue Herangehensweise. 😉

Heimlich, still und leise hat sich eine Idee angeschlichen, aus der spontan ein kurzes (erstes) Kapitel entstanden ist. So weit, so gut.

Es gibt ein Cover zu „DARWINS SCHILDKRÖTE“ und ein neues Banner im Forum der „EDITION GESCHICHTENWEBER“. Am besten schaut ihr auf der Homepage nach: www.edition-geschichtenweber.de.

Die letzten überarbeiteten Geschichten für „DIE UNTERIRDISCHEN“ sind eingetroffen. Übrigens wird der Projekttitel „DIE UNTERIRDISCHEN“ auch der endgültige Titel der Geschichtensammlung mit Christoph Hardebusch und vielen bekannten und neuen Geschichtenwebern. Einen Cover-Entwurf haben wir auch schon bekommen, der sehr vielversprechend aussieht.

Ich habe gelesen: „INVISIBLE MONSTERS“ von Chuck Palahniuk. Es ist schon eine Weile her, seit ich das Buch gelesen habe, sodass ich mich (leider) nur noch vage an den Inhalt erinnere. Dennoch möchte ich kurz etwas dazu schreiben. Das Buch hat mich – als eingefleischten Palahniuk-Fan – natürlich gepackt. Es hat alles, was die folgenden Bücher auch haben – sowohl inhaltlich als auch stilitisch. Trotzdem merkt man, dass es zu den ersten Werken des Autors gehört. Denn obwohl alles, was später so grandios wirkt, vorhanden ist, fehlt der letzte Funke Genialität. Viele Szenen und Gedankengänge, viele Sätze und Figuren sind gut aufgebaut, spannend und überraschend verpackt, aber der entscheidende Haken fehlt, den man von Chuck Palahniuk gewöhnt ist. Aus diesem Grund vergebe ich 4 von 5 verschreibungspflichtige Pillen.

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