Jeder Tag beginnt wie eine leere Seite, die sich dann langsam mit Inhalt füllt. Ich schreibe an meiner Hausarbeit über die „Identitätsproblematik in Franz Kafkas Die Verwandlung und Albert Ehrensteins Tubutsch“. Der Morgen gehört den Büchern, die mir raschelnd neue Ideen zuflüstern, Mittags sitze ich vor dem Computer, wo ich die vom Vortag fallen gelassenen Fäden aufnehme und weiterspinne. Das klingt sehr streng organisiert – und ist es auch. Ohne eine genaue Planung würde die Arbeit nicht so problemlos funktionieren. Am Nachmittag oder Abend gehe ich einkaufen oder mit dem Hund spazieren oder entspanne vor dem Fernsehr. Auch das gehört zum strengen Plan.
In Gedanken schreibe ich seit Tagen an „WEISS NIX“, ohne dass bisher ein Buchstabe seinen Weg auf den Computerbildschirm gefunden hat. Die Hausarbeit nimmt einen Großteil meiner Zeit und Gedanken in Anspruch und soll bis Freitag halb fertig sein. Wenn das Grundgerüst erst einmal steht, kann ich mich am Wochenende „WEISS NIX“ zuwenden. Vorher darf ich mich nicht ablenken lassen, so gerne ich auch an etwas anderem schreiben würde.
Ich habe gelesen: „DIE STADT DER WILDEN GÖTTER“ von Isabel Allende. Ein Buch, das mich mit einem unsicheren Gefühl zurücklässt. Ich finde es interessant, wie das Fantastische im Verborgenen lauert, in der Ferne, in der Fremde. Wie es langsam in die Realität eindringt. Fast wie Nebel … Das hat mich fasziniert, das hat mir sehr gefallen. Allerdings finde ich die Figuren sehr überzogen dargestellt und nervig, klischeehaft, die Erzählstimme neigt zu ab- und ausschweifenden Erklärungen. Das stört und deshalb gibt es nur 3 1/2 von 5 Flöten. Obwohl mein kleiner Bruder die Trilogie über die „Abenteuer von Aguila und Jaguar“ mit Begeisterung gelesen hat, bin ich mir (noch) nicht sicher, ob ich Band 2 lesen soll.
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