Ein rasantes Jahr, das wie im Flug vergangen ist, neigt sich mindestens genauso schnell dem Ende zu. In den letzten Tagen und Stunden vor dem großen Feuerwerk, das die bösen Geister und sonstigen dämonischen Gestalten vertreiben soll, neige ich immer dazu, nachdenklich gestimmt zu sein. Ich frage mich, was in den letzten 365 Tagen alles geschehen ist. Positives? Negatives? Erfreuliches? Unangenehmes? Ich versuche ein abschließendes Fazit zu ziehen. Und diese persönlichen Gedanken möchte ich gerne mit euch teilen.
Das Jahr begann mit „SPIEGELAUGE“ und einer Reise nach Paris. Der erste Teil meiner noch unvollendeten phantastischen Trilogie hat mich einen großen Teil des Jahres begleitet. Es folgten die Veröffentlichung von „DIE BESCHWÖRUNG DER DREI“ und die Fortsetzung der deutschlandweiten Lese-Tour 2005/06 zu „OPTATIO ONYX“, beides Geister aus der Vergangenheit, denn meinen „CTHULHU“-Roman habe ich bereits Ende 2005 vollendet und dem Verlag geschickt, und die Anthologie über die „WÜNSCHE DES VERDERBENS“ wurde im Dezember 2005 veröffentlicht. Lesungen aus beiden Büchern, die es 2006 genügend gegeben hat, haben mir viel Freude bereitet.
Zwischen Vorlesungen, Klausuren und Hausarbeiten an der Universität Stuttgart blieben einige begonnene Kurzgeschichten und Romane unvollendet, z.B. „SCHATTENBUCH“, „FANTASYFEUER“, „EGYPT“ und „MAGUS“. Irgendwie fühlte sich nichts davon richtig an. Bei „CHICAGO“ und „WRITE“ habe ich ein besseres Gefühl, obwohl ich noch nicht mit Sicherheit sagen kann, was daraus wird. Auf jeden Fall werden mich diese beiden Projekte ins neue Jahr begleiten.
Mein guter Vorsatz lautet, mehr zu schreiben. Und zwar ungezwungener. 2006 war ein Jahr, in dem ich unter großem Druck gearbeitet habe. Selbstzweifel und Selbstkritik wurden zu meinen häufigsten Besuchern und schlimmsten Feinden. Um irgendwelchen Zielgruppen zu gefallen, habe ich mich manchmal so sehr mit meinen Geschichten verbogen, dass ich selbst beinahe den Spaß am Schreiben verloren hätte. Das wird sich im nächsten Jahr ändern! Obwohl mir bewusst ist, dass ich mit meinen Büchern ein größeres Publikum erreichen möchte, will ich mich wieder stärker darauf besinnen, zu schreiben, was mir gefällt. Irgendwie lässt sich da bestimmt ein Kompromiss finden.
Im letzten Jahr habe ich viel über das Handwerk des Schreibens gelesen und gelernt, unter anderem von netten Kollegen, denen ich nicht genug danken kann. Das hat mir geholfen, mich aber auch stark gehemmt. Trotz aller guten Ratschläge und Regeln ist es wichtig, dass man als Autor seinen eigenen Stil findet. Um diesen zu entdecken, habe ich viele verschiedene Bücher im letzten Jahr gelesen. Manches davon hat mich beeindruckt, anderes wiederum ermutigt zu sagen: Wenn ich mir Mühe gebe, kann ich das auch. Vielleicht sogar besser. Und um das zu beweisen, freue ich mich auf weitere 365 aufregende und abwechslungsreiche Tage. In diesem Sinne wünsche ich euch allen ein glückliches, gesundes und gutes neues Jahr 2007!