Tagebuch vom 01.10.2007

In der letzten Woche fuhr ich jeden Mittag nach dem Schreiben zur Tierherberge in Donzdorf. Ich bin mit Hunden aufgewachsen und so war es nach dem Auszug von Zuhause nur eine Frage der Zeit, bis ich mir meinen eigenen Hund aussuchen würde. Durch eine Reihe Fernsehberichte und Artikel im Internet und in Zeitschriften wurde mir schnell klar, dass es ein Hund aus dem Tierheim sein musste. Im Internet hatte ich bereits Ende August die Website der Tierherberge in Donzdorf gefunden. Kurzerhand war ich dorthin gefahren, um M.T., eine 1-jährige Husky-Mischlings-Hündin, zu besuchen. Leider sollte der weiße Wirbel an einen Interessenten vermittelt werden. Schade.

Ich bat eine der Pflegerinnen mich zu informieren, wenn das mit der Vermittlung geklappt hätte. Am Sonntag, den 23.09. kam dann eine E-Mail mit dem Inhalt: „M.T. wird vermittelt“. Ok, dachte ich, jetzt hat sie ein neues Zuhause. Kurze Zeit später bekam ich Zweifel. Was sollte das heißen: „M.T. wird vermittelt“? Ist sie nun vermittelt oder wird sie vermittelt oder soll sie vermittelt werden? Fragen über Fragen. Ich schrieb, dass ich an M.T. interessiert sei und gerne vorbeikommen würde, um sie kennenzulernen. Wenn das ein Missverständnis war, würde sich das schnell aufklären. „Ja gerne“, kam die Antwort nur wenige Minuten später.

Womit wir wieder beim Anfang dieses Eintrag wären: In der letzten Woche fuhr ich jeden Mittag nach dem Schreiben zur Tierherberge in Donzdorf. Ich traf M.T., und sie traf mich – mit beiden Pfoten gegen die Brust -, und wir ging spazieren. Am Donnerstag durfte ich sie einen ganzen Tag mit nach Hause nehmen. Wir fuhren Rad, und sie tobte sich im Garten aus. Der Abschied am späten Nachmittag fiel schwer. Noch am Donnerstagabend kam spontan eine Angestellte der Tierherberge bei uns vorbei und inspizierte unsere Wohnung. Ich fühlte mich wie bei einem richtigen Adoptionsverfahren.

Am Freitag zog M.T. bei uns ein. Weil sie sowieso nicht auf ihren Namen hört, haben wir beschlossen, sie LILLY zu nennen. Morgens steht Lilly mit uns auf, dann gehe ich mit ihr Rad fahren. Jetzt liegt sie auf ihrem Platz neben meinem Schreibtisch und träumt von Hundekuchen und einer großen weiten Wiese. Wir sind froh, dass wir sie haben.

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