Tagebuch vom 12.12.2007

Mir fallen die Augen gleich zu. Lilly hatte gestern einen unruhigen Magen, der ihr eine unruhige Nacht bereitete. Was MIR widerum eine unruhige Nacht bereitete. Sehr unangenehm.

Nächste Woche muss ich einen Vortrag in meinem Pädagogik-Seminar halten, bei dem ich zwei englischsprachige Schulsysteme mit dem deutschen vergleichen muss. Hey, das waren jetzt zwei MUSS in einem Satz. 😉

Die Vorbereitungen für Weihnachten finde ich – wie jedes Jahr – furchtbar. Nur unseren Weihnachtsbaum finde ich schön, der seit dem Wochenende in unserem Wohnzimmer steht. Ein eigener großer Baum in der eigenen Wohnung. Wow.

Ich habe gelesen: „PERDIDO STREET STATION“ von China Miéville. Ein Buch, an dem ich zusammen genommen ungefähr ein halbes Jahr gelesen habe. Ein Buch, dass ich immer wieder weg gelegt habe. Um dann nach ein paar Wochen trotzdem weiterzulesen. Die Kritiken (oder anders ausgedrückt: die LOBEShymnen) zu dem Buch haben mich neugierig gemacht. Das Setting und die Figuren sind auch wirklich außergewöhnlich.

Aber die Handlung braucht erst mal eine Weile, um in die Gänge zu kommen. Das hat mich dazu veranlasst, das Buch zum ersten Mal aus der Hand zu legen. Der Autor nimmt sich sehr viel Zeit die Haupthandlung über eine Nebenhandlung einzuführen, die Figuren vorzustellen. Das zieht sich alles ziemlich. Eine Kürzung von 100-200 Seiten hätte dem Buch – meiner Meinung nach – nicht geschadet.

Miévilles Sprache ist außergewöhnlich, keine Frage. Da ich das Buch im englischen Original gelesen habe, ist mir das noch stärker aufgefallen, als es vielleicht bei der deutschen Version der Fall gewesen wäre (in die ich kurz reingelesen habe). Ich muss zugeben: Es fiel mir schwer, so manches zu verstehen; hin und wieder musste ich einen Satz zwei oder drei Mal lesen, bis sich mir der gesamte Inhalt erschlossen hat. Und das, obwohl ich sehr viele Bücher auf Englisch lese und die Sprache eigentlich ganz ordentlich beherrsche. Das hat mich dazu veranlasst, das Buch zum zweiten Mal aus der Hand zu legen.

Schließlich habe ich es noch einmal versucht. Gott sei Dank – denn hätte ich es nach dem zweiten Mal aufgegeben, wäre mir etwas entgangen. Nach den ersten 300 Seiten gewinnt das Buch nämlich an Fahrt, die losen Stränge verbinden sich. Das ist dem Autor gut gelungen. Aus diesem Grund fand ich es schade, als das Buch zu Ende war. Ich werde mit Sicherheit noch mehr von China Miéville lesen. Auch im Original. „PERDIDO STREET STATION“ konnte meine hohen Erwartungen (leider) nicht erfüllen. Dennoch ist es ein ganz ordentlicher Roman, der von mir 3 1/2 von 5 möglichen Motten bekommt.

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