Tagebuch vom 02.09.2008

Heute bin ich in Stuttgart gewesen, um noch ein paar Begriffe im Oxford Dictionary nachzuschlagen und etwas Sekundärliteratur über Shakespeare, Venedig und den Kaufmann von Venedig durchzublättern. Insgesamt ist es immer wieder sehr enttäuschend und ermüdend, zu erkennen, wie unübersichtlich die Stuttgarter Bibliotheken aufgebaut und die Signaturen angelegt sind und wie wenig aktuelle(re)s Material vorhanden ist. Zusammen mit dem Internet und Fernausleihen wird es mir schon irgendwie gelingen, die Hausarbeit über Verträge in Shakespeares Kaufmann von Venedig zu vervollständigen.

Letzte Woche gähnte ein großes Loch in der Wand unseres Wohnzimmers, und die vorbeilaufenden Fußgänger konnten einen Blick in unsere Wohnung werfen. Ein Fenster wurde durch eine Terrassentür ersetzt, und bald bekommt Lilly einen kleinen, leicht zugänglichen Garten.

Das Exposé für den Thriller, „WUT“, ist fertiggestellt und die Leseprobe zur Hälfte geschrieben. Es handelt sich um meine erste Geschichte die in Stuttgart spielt, der jedoch bestimmt bald mehr folgen werden.

Ich habe gesehen: Die ersten Folgen der zweiten Staffel von „TWIN PEAKS“, nach denen ich langsam verstehe, wieso die Serie Kultstatus verdient. Nach der ersten Staffel hatte ich noch Zweifel, aber dann wird es doch ziemlich abgedreht und durchaus „kultig“.

Ich habe gelesen: „DAS KIND“ von Sebastian Fitzek. Der Titel ist kurz und prägnant und ergibt mit dem Thema eine runde Sache. Die Inhaltsangabe macht neugierig – ein toller Aufhänger. An der Ausführung hapert es gewaltig. Bei seinen bisherigen Romanen ist es dem Autor gelungen, für ein außergewöhnliches Szenario eine brauchbare Erklärung zu finden – bei „AMOKSPIEL“ etwas mehr als bei „DIE THERAPIE“, wie ich finde. Der flotte Stil mit kurzen Kapiteln und atemberaubenden Wendungen und Cliffhangern ließ einen kaum zu Atem kommen. All das fehlt dem neuen Buch: Um das teure Hardcover zu rechtfertigen, musste die Geschichte offenbar (unnötig) aufgeblasen werden, wodurch die gewohnte Spannung verloren geht. Die Geschichte plätschert gemütlich vor sich ihn; Schocker und Twists sind eher Mangelware. Obwohl im Buch nur „ein Zufall“ angesprochen wird, der angeblich für die Geschehnisse verantwortlich ist, sind es tatsächlich doch mehr – sehr zum Schaden der gesamten Geschichte, denn dadurch wirkt sie konstruiert, unglaubwürdig. Die Auflösung für die Reinkarnation wäre gar nicht so schlecht gewesen, aber wirkt durch die Verbindung mit der Hauptfigur an den Haaren herbeigezogen. Da wäre weniger einfach mehr gewesen. Deshalb gibt es von mir nur 3 1/2 von 5 sich selbst zerstörenden DVDs.

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