Gestern hat für mich, wie für viele andere Studenten, das Sommersemester begonnen. Im Zug lief die Heizung auf höchster Stufe, obwohl am Himmel die Sonne brannte. Warum, fragte ich mich. Und wischte mir den Schweiß von der Stirn.
Auf der Suche nach einem Buch für ein Seminar rannte ich von Bibliothek zu Bibliothek. In den meisten war es entliehen, in anderen geklaut. Ich brauche nur das erste Kapitel, geschätzte 40 Seiten. Soll ich mir das Buch etwa für 14 Euro kaufen? Warum wurde keine Masterkopie im Seminarapparat deponiert, wie eigentlich üblich? Was ist da schief gelaufen, fragte ich mich. Und schleppte mich unverrichteter Dinge zur Universität zurück.
Schweißüberströmt quetschte ich mich auf den letzten Platz in einem vollen Hörsal, in dem er brütend heiß ist. Dann kommen noch mehr Studenten und nehmen auf den Fensterbänken Platz. Und noch mehr, mit Stühlen aus den angrenzenden Räumen. Die Dozentin las die Anmeldungsliste vor. Von den rund 60 Namen waren nur ungefähr sechs Studenten anwesend. Die Liste wurde zerknüllt und eine neue, leere Liste durchgereicht, in welche die Anwesenden ihre Namen eintrugen. Ein Reader musste gekauft werden, der stolze vier Euro kostete. Wofür werden eigentlich Studiengebühren gezahlt, fragte ich mich. Und kramte vier Euro-Stücke auf dem Geldbeutel.
Das Wochenende markierte das Ende der ersten Korrekturphase zu „DIE FORMEL DES LEBENS“. Pünktlich habe ich meine Geschichte mit dem Titel „DIE FRUCHT DER NACHTSCHATTEN“ noch einmal überarbeitet und mit den angrenzenden Geschichten abgestimmt. Nun geht es fließend mit der zweiten Korrekturphase weiter.
Für die Uni musste ich lesen: „DIE JUDEN“ von Gotthold Ephraim Lessing, „DIE ZÄRTLICHEN SCHWESTERN“ von Christian Fürchtegott Gellert, „DIE SOLDATEN“ von Jacob Michael Reinhold Lenz, „PAPA HAMLET“ und „EIN TOD“ von Arno Holz und Johannes Schlaf sowie „A GENERAL PROLOGUE“ und „A MERCANT`S TALE“ der „CANTERBURY TALES“ von Geoffrey Chaucer.
Außerdem habe ich gelesen: „WÄCHTER DER EWIGKEIT“ von Sergej Lukianenko. Es schmerzt, aber ich kann dem Roman NUR 3 1/2 von 5 Kronen der Schöpferung geben. Die drei Geschichten fügen sich nicht ganz so gut zusammen wie in den anderen drei Teilen. Außerdem fehlt das russische Flair. Meiner Meinung liegt das daran, dass es viel zu viele Anspielungen auf Westliches (Hollywood, Arthus, etc.) gibt. Darüber hinaus mache ich um fast alles, was in irgendeiner Form mit Arthus, Merlin & Co. zu tun hat, einen großen Bogen.
Wo wir gerade bei nicht erfüllten Hoffnung sind. Ich habe gehört: „DUNKELHEIT“, das vierte Hörspiel der Reihe „CAINE“, das mich maßlos enttäuscht hat. Alle Plus-Punkte der ersten drei Folgen wurden diesmal schmerzlich von mir vermisst. Schade!