Archiv für das Jahr: 2007

Tagebuch vom 21.09.2007

Ein Licht am Ende des Tunnels. Auch wenn es nur ein fahler Schein ist …

Die Hausarbeit über die „Identitätsproblematik im Expressionismus in Franz Kafkas Die Verwandlung und Albert Ehrensteins Tubutsch“ ist in der Rohform fertig gestellt. Nächste Woche werde ich die Hausarbeit gründlich überarbeiten. Ab Anfang Oktober steht dann die nächste und vorletzte Hausarbeit auf dem Plan.

Die Auseinandersetzung mit den beiden Texten, den Autoren und der Epoche des Expressionismus hat mir großen Spaß gemacht. Entsprechend fiel mir das Schreiben leicht. Morgens habe ich Sekundärliteratur gelesen und Zitate gesammelt, mittags konnte ich mich an diesem Gerüst entlang hangeln und mein tägliches Schreibpensum locker erfüllen. Das ist ein Verfahren, das sich bei mir bewährt hat und das ich jedem nur empfehlen kann. Einfach drauf losschreiben und hoffen, dass sich die weiße Seite füllt, ist ein großes Wagnis.

Gestern habe ich nach langem Überlegen „28 WEEKS LATER“ angeschaut. Und wurde positiv überrascht. Der erste Teil war schon erfrischend anders, aber die Fortsetzung hat mich restlos überzeugt. Da kriegt man richtig Lust, eine Geschichte über Zombies zu schreiben …

Ich habe gelesen: „DAS OPFER“ von John Katzenbach. Nach „DER PATIENT“ waren meine Ansprüche hoch, doch „DAS OPFER“ hat mich nicht enttäuscht. Eine interessante Geschichte, die wieder ungefähr in der Mitte eine überraschende Wende nimmt. Langsam beginne ich eine Art Muster in den Büchern von John Katzenbach zu erkennen. Jedes Buch verfügt über zwei Konzepte/Ideen, die sich überlagern. Ungefähr in der Mitte dreht sich die Geschichte und schlägt eine neue Richtung ein. Ich müsste noch ein drittes lesen, um meine Theorie zu bestätigen. Auf jeden Fall ist das eine gute Vorgehensweise, um den Leser bei der Stange zu halten und dem Problem aus dem Weg zu gehen, dass der Klappentext alles über das Buch verrät. Die Geschichte bekommt 3 1/2 von 5 Bleirohre. Weil „DER PATIENT“ einfach noch einen Tick besser war.

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Tagebuch vom 17.09.2007

Es ist bekannt, dass (deutsche) Verlage sich nicht unbedingt um Anthologien reißen. Erst recht nicht, wenn es sich um Anthologien mit Geschichten von (noch) unbekannten Autoren handelt. Man kann sich bestimmt viele Gründe einfallen lassen, um dieses Phänomen zu erklären. Wir – d. h. Bernhard, Nina und ich – stehen gerade mit mehreren kleinen und/oder mittelgroßen Verlagen in Kontakt, um gute Konditionen für die Anthologie „TOASTER AUS DEM WELTRAUM“ auszuhandeln.

Meiner Meinung nach steckt in dem Buch großes Potential: Humorvolle Geschichten liest jeder gerne, und die Geschichten in der Sammlung sind kurzweilig, abwechslungsreich, unterhaltsam und pointiert geschrieben. Science-Fiction-Fans sind ehrfahrungsgemäß zahlreich und sehr treu. Neben ein paar bekannten Namen findet sich auch eine Auswahl interessanter Newcomer in der Anthologie.

Aber die meisten Verlage haben schlechte Erfahrungen mit Herausgebern und Autoren gemacht, die nach der Veröffentlichung kein Interesse mehr zeigten. Kein Kontakt, keine Eigeninitiative, keine Werbung. Kein Wunder, dass wir die Ärmel hochkrempeln müssen, um einen guten Deal zu bekommen.

Die Hausarbeit über die „Identitätsproblematik im Expressionismus in Franz Kafkas Die Verwandlung und Albert Ehrensteins Tubutsch“ ist zur Hälfte abgeschlossen. Diese Woche möchte ich die Arbeit mit einem kurzen Einblick in die Ideegeschichte sowie einem Schlusswort abrunden.

Ich habe gelesen: „TINTENBLUT“ von Cornelia Funke, das von mir mit der Wertung von 4 von 5 Büchern ausgezeichnet wird. Zuerst habe ich befürchtet, dass die spannende Grundidee aus „TINTENHERZ“ zu einer durchschnittlichen 0815-Fantasy-Geschichte verkommen könnte, aber ich wurde positiv überrascht. Eine angenehme Erzählstimme, interessante Figuren und ein großer Lesespaß erwarten jeden, der dieses Buch in die Hand nimmt.

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Tagebuch vom 11.09.2007

Jeder Tag beginnt wie eine leere Seite, die sich dann langsam mit Inhalt füllt. Ich schreibe an meiner Hausarbeit über die „Identitätsproblematik in Franz Kafkas Die Verwandlung und Albert Ehrensteins Tubutsch“. Der Morgen gehört den Büchern, die mir raschelnd neue Ideen zuflüstern, Mittags sitze ich vor dem Computer, wo ich die vom Vortag fallen gelassenen Fäden aufnehme und weiterspinne. Das klingt sehr streng organisiert – und ist es auch. Ohne eine genaue Planung würde die Arbeit nicht so problemlos funktionieren. Am Nachmittag oder Abend gehe ich einkaufen oder mit dem Hund spazieren oder entspanne vor dem Fernsehr. Auch das gehört zum strengen Plan.

In Gedanken schreibe ich seit Tagen an „WEISS NIX“, ohne dass bisher ein Buchstabe seinen Weg auf den Computerbildschirm gefunden hat. Die Hausarbeit nimmt einen Großteil meiner Zeit und Gedanken in Anspruch und soll bis Freitag halb fertig sein. Wenn das Grundgerüst erst einmal steht, kann ich mich am Wochenende „WEISS NIX“ zuwenden. Vorher darf ich mich nicht ablenken lassen, so gerne ich auch an etwas anderem schreiben würde.

Ich habe gelesen: „DIE STADT DER WILDEN GÖTTER“ von Isabel Allende. Ein Buch, das mich mit einem unsicheren Gefühl zurücklässt. Ich finde es interessant, wie das Fantastische im Verborgenen lauert, in der Ferne, in der Fremde. Wie es langsam in die Realität eindringt. Fast wie Nebel … Das hat mich fasziniert, das hat mir sehr gefallen. Allerdings finde ich die Figuren sehr überzogen dargestellt und nervig, klischeehaft, die Erzählstimme neigt zu ab- und ausschweifenden Erklärungen. Das stört und deshalb gibt es nur 3 1/2 von 5 Flöten. Obwohl mein kleiner Bruder die Trilogie über die „Abenteuer von Aguila und Jaguar“ mit Begeisterung gelesen hat, bin ich mir (noch) nicht sicher, ob ich Band 2 lesen soll.

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Tagebuch vom 07.09.2007

Es geht voran. Die Überarbeitung der Hausarbeit über die „Phänomenologie des Fastnachtlichen in der artifiziellen Form des Gerichtsspiels“ ist endlich abgeschlossen. Das fertige Werk wird am Wochenende eingetütet und nach Göttingen geschickt.

Umgehend habe ich die Vorbereitungen für die nächste Hausarbeit aufgenommen. Darin geht es um einen Vergleich von Franz Kafkas „Die Verwandlung“ und Albert Ehrensteins Kurzgeschichte „Tubutsch“ vor dem Hintergrund des Expressionismus. Beide Texte habe ich gestern gelesen, was ich heute noch einmal tun werde, allerdings mit einem Textmarker bewaffnet und auf der Suche nach Hinweisen für die so genannte „Identitätsproblematik“.

Heute werde ich das Exposé zu „WEISS NIX“ noch einmal überarbeiten. Es ist auf dem Weg zu Norman von einem bösen Spamfilter verschluckt worden, was mir jetzt die Zeit gibt, meinen Entwurf noch einmal abzuändern und neue Ideen einzuweben, die mir in der Zwischenzeit gekommen sind.

Morgen werde ich nach Nürnberg fahren, worauf ich mich schon seit Wochen freue.

Ich habe gelesen: „GRIMMIGER DIENSTAG“ von Garth Nix. Das Buch spinnt die Geschichte um Arthur, Blatt & Co. stimmig weiter. Insgesamt bleibt es jedoch weit hinter den Erwartungen von „SCHWARZER MONTAG“ zurück, ist ein typischer Folgeband und hängt in der Leere zwischen Band 1 und Band 3. Ich möchte nicht zu hart mit dem Buch ins Gericht gehen, weil es eigentlich sehr fantastievoll geschrieben ist, aber auf mich wirkt der Text wie Auftrags-/Fließband-Arbeit. Sorry, deshalb nur 3 von 5 Nichtlinge.

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Tagebuch vom 04.09.2007

Sechs Wochen Ferienarbeit liegen hinter mir. Vor mir erstreckt sich ein großes Nichts, das es in den nächsten Tagen mit vielfältigen Aufgaben zu füllen gilt. Neben häuslichen Pfichten gibt es viel zu schreiben. Die Hausarbeit über die „Phänomenologie des Fastnachtlichen in der artifiziellen Form des Gerichtsspiels“ soll im Lauf der Woche auf druckfertige Qualität gebracht werden. Dann geht es direkt weiter mit einer Hausarbeit über Kafka und den Expressionismus.

Mit Nina und Bernhard arbeite ich am Vorwort zu „TOASTER AUS DEM WELTRAUM“, während wir mit mehreren Verlagen in Kontakt stehen. Eine endgültige Entscheidung ist noch nicht gefallen.

Heute habe ich die Kurzgeschichte „DER KÖNIG DER HERUMTREIBENDEN“ überarbeitet, wobei mir die Korrekturen und Kommentare von Norman sehr geholfen haben. Bis zum Wochenende möchte ich die Arbeit an der zweiten Kurzgeschichte aufnehmen.

Ich habe gelesen: „SCHWARZER MONTAG“ von Garth Nix. An die Trilogie um Sabriel und Lirael reicht die Geschichte um Arthur und das Vermächtnis nicht heran. Dennoch sprüht die Geschichte vor Ideen. Aber irgendwie ist alles noch nicht stimmig. Daher gibt es 3 1/2 von 5 Uhrzeigern.

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Tagebuch vom 31.08.2007

Für kommende Geschichten beschäftige ich mich mit verschiedenen Konzepten wie z. B. „Freundschaft“, „Liebe“ oder „Misstrauen“. Obwohl ich kein strenger Anhänger des „Show, don´t tell“-Prinzip bin, geht es mir dabei darum, diese komplizierten Vorgänge zu ZEIGEN. Denn wenn man etwas darstellt und nicht einfach nur beschreibt, wirkt es im Normalfall ungleich intensiver. Und ein intensives Erlebnis ist das, was ich anstrebe.

Die letzten zwei Tage Arbeit liegen vor mir. Außerdem habe ich einen Vertrag für Wochenendarbeit in derselben Firma unterschrieben. Kann meinen Finanzen nicht schaden. 😉

Ich habe gelesen: „DER GEJAGTE“ von Charlie Huston. Besser gehts fast nicht mehr und deshalb vergebe ich die seltene Wertung 4 1/2 von 5 Benson-Hedges-Zigaretten. Der Roman ist flüssig geschrieben, die Ereignisse folgen rasant aufeinander, sodass man das Buch gar nicht aus der Hand legen mag. Die Entwicklung der Hauptfigur geht weiter und die Geschichte dient als Sprungbrett für den dritten und hoffentlich genauso genialen Band der Trilogie. Eine Spezialität von Huston sind die bizarren Charaktere und die authentischen Dialoge, die sich mit witzigen Gedankeneinschüben abwechseln und manchmal sogar überschneiden.

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Tagebuch vom 28.08.2007

Die letzte Arbeitswoche ist angebrochen. Ich werde vieles und viele vermissen – wozu das frühe Aufstehen nicht zählt -, allerdings wird es Zeit, dass ich mich um einige Dinge kümmere, die bisher liegen geblieben sind. Dazu gehören die Mediävistik-Hausarbeit über die „Phänomenologie des Fastnachtlichen in der artifiziellen Form des Gerichtsspiels“, die Überarbeitung einer Kurzgeschichte für die Anthologie mit Norman und das Verfassen einer neuen Kurzgeschichte, zu der es schon ein Exposé und eine Menge Notizen gibt.

Mein Arbeitszimmer, das sich langsam in eine Bibliothek verwandelt, hat Zuwachs bekommen: Drei neue Bücherregale sind gesprossen, wie frische Triebe, an denen schon wieder neue Bücher blühen.

Ich habe gelesen: „DRACHENGLUT“ von Jonathan Stroud. Nachdem ich die drei Bände der „BARTIMÄUS“-Trilogie zu den besten fantastischen Jugendbüchern zähle, die ich bisher gelesen habe, waren meine Erwartungen – wie schon bei „DIE EISFESTUNG“, das ich hier vor kurzem besprochen habe – sehr hoch. Natürlich weiß ich, dass „DRACHENGLUT“ der Debüt-Roman des Autors war. Außerdem weiß ich, dass sich ein Autor ständig weiterentwickelt und verbessert. Daher muss ich leider sagen, dass „DRACHENGLUT“ nicht an die Weltklasse der „BARTIMÄUS“-Bücher heranreicht; allerdings stecken schon einige spannende Ideen in dem Buch und die Atmosphäre ist düster, bedrückend. Daher vergebe ich 3 von 5 keltische Kreuze. Und hoffe darauf, dass die Post-„BARTIMÄUS“-Bücher des Autors noch viel, viel besser werden.

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Tagebuch vom 20.08.2007

Es gibt einen neuen Held in meinem Bücherregal! 😉

Ich habe gelesen: „DER PRÜGELKNABE“ von Charlie Huston. Genial, geniiial, GENIAL! Spannend, überraschend, schmutzig, lustig und authentisch. Ein paar Passagen musste ich zweimal lesen, weil sie so genial waren, andere habe ich Diana laut vorgelesen, die mit Augenverdrehen reagierte – ein eindeutiges Qualitätsmerkmal. 4 von 5 Schlüssel und in spätestens drei Tagen kommen die restlichen Bücher des Autors mit der Post, die ich jetzt sehnsüchtig erwarte.

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Tagebuch vom 16.08.2007

Ich habe schon in verschiedenen Firmen und Branchen gearbeitet. Sowohl Ferien- als auch Wochenend-Arbeit. Ich habe 3-Schicht und 2-Schicht gearbeitet, Normal-Schicht und Dauer-Nachtschicht. Eine ganz neue Erfahrung ist jedoch meine derzeitige Anstellung: 6-Tage-Woche im 2-Schicht-System. Da schrumpft das Wochenende deutlich zusammen und man lernt jede Stunde, jede Minute zu schätzen. Für mich ist der Stress nach sechs Wochen zu Ende, aber die Arbeiter ziehen das Monate, Jahre oder sogar Jahrzehnte durch. Unfassbar.

Ich habe gelesen: „LANZE UND LICHT“ von Kai Meyer. Nachdem mich der erste Teil der „WOLKENVOLK“-Trilogie mit dem Titel „SEIDE UND SCHWERT“ absolut umgehauen hat, habe ich mich sehr auf die Fortsetzung gefreut. Leider leidet das Buch an der – ich nenne sie mal: Band-#2-Krankheit. Irgendwie hängt das Buch zwischen dem ersten und dem letzten Teil. Man wird unmittelbar ins Geschehen geworfen, es gibt kaum Erklärungen und es passiert viel zu viel – und doch viel zu wenig, d. h. viel Action, viiiel zu viele Kämpfe, aber man kommt einfach nicht von der Stelle. Das Buch ist fantastisch, zauberhaft erzählt – keine Frage. Kann sein, dass ich bei Kai Meyer besonders hohe Ansprüche habe, aber mit dem wundervollen ersten Teil hat der Autor die Latte sehr hoch gelegt. Ich vergebe 3 1/2 von 5 Drachenkostümen. Den dritten Teil hat sich mein kleiner Bruder unter den Nagel gerissen, der die Trilogie mit großer Begeisterung verschlingt, sodass ich mich noch etwas gedulden muss, bevor es weitergeht.

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Tagebuch vom 13.08.2007

Ich habe gelesen: „DER EISIGE SCHATTEN“ von Thomas Finn hat mich zuerst nicht so gepackt. Alles, was mir an „DAS UNENDLICHE LICHT“ gefallen hat, habe ich ANFANGS bei „DER EISIGE SCHATTEN“ vermisst. Aber ungefähr nach der Hälfte nimmt die Handlung an Fahrt zu und der Schluss ist wieder spannend, weshalb ich statt der zuerst angedachten 3 1/2 nun doch 4 von 5 Zauberrüstungen vergebe.

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