Archiv für das Jahr: 2007

Tagebuch vom 19.06.2007

Seit einer Woche schlafe, esse und schreibe ich in der neuen Wohnung. Ja, der Einzug ist vollzogen. Es ist noch alles etwas chaotisch, in den Zimmern türmen sich die Kartons und es liegen noch überall Werkzeuge herum. Wenn ich morgens aufstehe, muss ich aufpassen, dass ich nicht über den Schlagbohrer stolpere, der auf dem Teppich liegt. Dann gehe ich in die Küche und mache mir Kaffee, wobei es wichtig ist, dass ich das Kaffeepulver nicht mit der Schraubenkiste durcheinander bringe. Die braune Köstlichkeit rühre ich dann mit dem Löffel um (nicht mit dem Sägeblatt, das direkt daneben liegt).

Kleine Meldung mit dem Titel „ES HAT EINEN NAMEN“, die ich gerade für die Homepage der „Edition Geschichtenweber“ verfasst habe: Es ist auf dem besten Weg, eine richtige Anthologie zu werden, wie seine großen Brüder, die auf sonderbare Namen hören wie „ALEA“, „WILDES LAND“ oder „OPTATIO ONYX“. Auch diesmal haben sich die Eltern nicht lumpen lassen und sich einen besonders ausgefallenen Namen einfallen lassen. Die Anthologie mit dem Projekttitel „SF MIT HUMOR“ wird „TOASTER AUS DEM WELTRAUM“ heißen, nach dem Titel der Kurzgeschichte von Niklas Peinecke, der bis zum heutigen Tag stillschwiegen musste. Die Herausgeber finden, dass der Titel das Konzept von „SF MIT HUMOR“ am besten ausdrückt, und bedanken sich beim Autor dafür, dass sie den Titel für die Anthologie übernehmen dürfen.

Ich plotte wie ein Weltmeister die ersten drei Geschichten für die Anthologie mit Norman. Dazu gehört auch ein beachtlicher Teil Recherche.

Ich habe gelesen: „DIE PASTELL-STADT“ von M. John Harrison, das in einer interessanten Welt angesiedelt ist. Leider wurden in diese außergewöhnliche Welt gewöhnliche Fantasy-Figuren und -Versatzstücke eingefügt. Wären diese weiterentwickelt worden, genau wie das Setting, hätte mir das Buch besser gefallen. So gibt es 3/4 Schwerter ohne Namen.

„DER SCHATTEN DES WINDES“ von Carlos Ruiz Zafon hat mich schwer beeindruckt. Sehr unterhaltsam, spannend und gefühlvoll. Dafür gibt es 4,5/5 Büchern von Julián Carax.

„WALDEN TWO“ von B.F. Skinner hat mich fast ein halbes Jahr begleitet. Es war meine Autolektüre, zu der ich immer dann greife, wenn ich im Auto auf etwas oder jemanden warte oder einen Termin habe, der voraussetzt, dass ich in einem Wartezimmer sitzen muss. Dazu war es auch sehr gut geeignet, denn es ist mit Sicherheit kein Buch, das man in einer Sitzung lesen kann oder sollte. Es passiert nicht viel, aber das Buch enthält viele interessante Gedanken. Die Frage, die sich der Ich-Erzähler immer wieder stellt (Soll ich beitreten oder nicht?), hat auch mich beschäftigt. Bis jetzt habe ich noch keine endgültige Antwort gefunden. Unter dem Aspekt, dass man sich keine Unterhaltungsliteratur erwarten sollte, vergebe ich 4/5 Utopias. Und ich werde sicher noch einiges an Sekundärliteratur zu dem Buch lesen.

Nach zwei so tiefsinnigen Büchern habe ich mir mit „DAS EISERNE HERZ“ von Philip Pullman etwas leichtere Kost gegönnt. Das Buch war kurzweilig geschrieben, für ein Kinderbuch fast zu düster, aber mir hat es gut gefallen. 3,5/5 teuflische Ritterfiguren.

Tagebuch vom 05.06.2007

Letzte Woche lag ein Autorenexemplar zu „Blutmond“ in meinem Briefkasten. Die Anthologie wurde von Bernd Rothe und Pat Hachfeld herausgegeben (ISSN 1864-4880). „Blutmond“ ist eine Sonderausgabe des Projekts „Welt der Geschichten“, das ihr im Internet unter www.welt-der-geschichten.eu findet.

Nachdem in „Welt der Geschichten 1“ und „Welt der Geschichten 2“ schon zwei meiner alten Rattenfänger-Kurzgeschichten („Rats – Kampf in der Unterwelt“ und „Die Rattenplage“) erschienen sind, hat Bernd Rothe nun auch meine Kurzgeschichte mit dem Titel „Das Monster“ veröffentlicht. Alle drei Geschichten stammen noch aus der Zeit vor meinen ersten Roman-Veröffentlichungen. Da ist es natürlich abenteuerlich, wenn man diese „Frühwerke“ nach so langer Zeit wieder liest.

Außerdem möchte ich auf zwei weitere Veröffentlichungen verweisen, mit denen ich jedoch überhaupt nichts zu tun habe. Bei 1-2-Buch ist die Anthologie „HERZBLUT“ erschienen, die Maike Schneider (u. a.) herausgegeben hat. Beim Schreiblust-Verlag ist die Anthologie „BURGTURM IM NEBEL“ veröffentlicht worden, für die sich Philipp Bobrowski und Johanna Michallik verantwortlich zeigen. Beide Geschichtensammlungen gehören zur „Edition Geschichtenweber“, in der auch schon „WILDES LAND“ und „OPTATIO ONYX“ erschienen sind und in der im Herbst die Anthologie mit dem Arbeitstitel „SF MIT HUMOR“ veröffentlicht wird. Und beide sind bestimmt sehr gut. *g*

Während ich fleißig Kommentare für „SF MIT HUMOR“ schreibe, gibt es eine weitere Neuigkeit zu verkünden. Wie Norman Liebold in seinem Blog www.nahtegal.de/lieblog/ schreibt, werden wir zusammen eine Geschichtensammlung zusammenstellen. Details kann ich natürlich noch nicht verraten. Aber es wird mit Sicherheit eine „phantastische“ Anthologie, soviel steht schon fest.

Ich habe gelesen: „SPEKTRUM“ von Sergej Lukianenko, dessen Showdown für meinen Geschmack sehr Hollywood-mäßig gestaltet war. Nichtsdestotrotz war es dramatisch, emotional und tiefsinnig. Das Lesen hat mir viel Spaß gemacht und mich zu einigen interessanten Gedankengängen angeregt, weshalb ich 4/5 Kognak-Flaschen vergebe.

Tagebuch vom 01.06.2007

Die letzten drei Tage habe ich in Genua, Italien, verbracht. Der Tripp hat sich spontan ergeben. Trotz aller Eile konnte ich mich gut erholen. Die steinige Küste, die Palmen, das Rauschen des Meeres, begleitet vom rhythmischen Klacken der Steine, in welche die Wellen ihre langen, weißen Finger graben. Das war schon sehr angenehm.

In den nächsten Tagen werde ich die letzten Korrekturen an „DIE FRUCHT DER NACHTSCHATTEN“ vornehmen. Ende des Monats wandern die Geschichten dann zum Verlag.

Das Ergebnis zu „SF MIT HUMOR“ wurde endlich bekannt gegeben. Die Namen findet ihr auf der Homepage der „Edition Geschichtenweber“. Einen Titel gibt es mittlerweile auch. Welchen, das wird jetzt noch nicht verraten. Aber bald.

Ich lese: „SPEKTRUM“ von Sergej Lukianenkow, das unglaublich spannend ist. Außerdem gibt es Parallelen zwischen der neuen geplanten Geschichtensammlung und vom SF-Roman.

Tagebuch vom 22.05.2007

Im Augenblick fliegen mir allerlei interessante Ideen zu. Einige davon sind – auf den zweiten Blick – völliger Quatsch. Andere könnte ich vielleicht in das eine oder andere zukünftige Projekt einbauen, kleine Verzierungen, sozusagen, oder – wie bunte Mosaiksteine – zu etwas Großem zusammenfügen. Und dann gibt es noch ein paar, an denen es sich meiner Meinung nach zu schleifen lohnt, weil etwas Glänzendes daraus werden könnte.

Ich habe gelesen: „HAUNTED“ von Chuck Palahniuk, dessen Namen ich diesmal ohne nachschlagen (hoffentlich richtig) geschrieben habe. Das Buch bekommt von mir 4/5 abgetrennte Gliedmaßen. Die Grundgeschichte, welche die Kurzgeschichten verbindet, von denen manche gut, manche sehr gut und manche schlichtweg überragend sind, ist erschreckend genial. Ich möchte jetzt nicht alle Geschichte aufzählen, die mir besonders gefallen haben, nur soviel: „GUTS“ hat definitiv einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Und nein, ich bin beim Lesen nicht in Ohnmacht gefallen, wie angeblich einige Besucher von Chuck Palahniuks Lesungen.

Tagebuch vom 14.05.2007

Die Uni artet in Arbeit aus, die Wohnung nimmt Gestalt an. Die Entscheidung bei „SF MIT HUMOR“ ist so gut wie gefallen und demnächst wollen wir das Projekt dem Verlag vorstellen und zur Veröffentlichung anbieten. Die einzige große Neuigkeit ist, dass ich wieder regelmäßig an zwei Projekten arbeite. Beides sind Co-Produktionen mit jeweils einem anderen Autor. Das eine soll eine Geschichtensammlung, das andere ein phantastischer Roman werden. Mehr kann ich noch nicht sagen.

Ich habe gelesen: „MALFURIA“ von Christoph Marzi. Eigentlich müsste es heißen: „Ich habe verschlungen“, denn ich habe das Buch, das vier von fünf fliegenden Schiffen erhält, tatsächlich in zwei Sitzungen gelesen. Mit der genialen Trilogie um Emily und ihre Freunde hat es sich der Autor wirklich nicht leicht gemacht. An „LYCIDAS“ & Co. reicht „MALFURIA“ (noch) nicht heran. Aber wenn man sich Mühe gibt und nicht ständig Vergleiche anstellt, dann hat das neueste Werk Christoph Marzis doch seinen Reiz. Ich bin auf den zweiten Band gespannt. Und weil ich so lange mit mir gerungen habe, ob ich „MALFURIA“ nun lesen soll oder nicht, muss ich gar nicht mehr so lange warten.

Tagebuch vom 04.05.2007

Langsam stellt sich bei mir ein innerer Rhythmus ein, nach dem ich von Seminar zu Seminar pendele.

Was die Wohnung angeht, arbeite ich daran, optimistisch zu denken. Der Ersatzmann für unseren Gipser ist ausgefallen. Jetzt sind wir auf der Suche nach einem Ersatzmann für den Ersatzmann. Ich weiß: Es hilft nichts, sich über Dinge aufzuregen, die man nicht ändern kann. Aber das Wissen allein ändert (noch) nichts daran, dass man es trotzdem tut.

Ich habe einen ziemlich abgefahrenen Essay über das Thema „Schuld“ in dem Roman „The Great Gatsby“ von F. Scott Fitzgerald geschrieben. Momentan kommentiere ich die Geschichten von zwei Autoren, die in „DIE FORMEL DES LEBENS“ erscheinen sollen. Gleichzeitig überarbeite ich meine eigene Geschichte mit dem Titel „DIE FRUCHT DER NACHTSCHATTEN“.

Ein neues Anthologie-Projekt zeichnet sich am Horizont ab. Eigentlich wollte ich nach „WILDES LAND“ vorerst nicht mehr als Herausgeber tätig sein. Dann kam „OPTATIO ONYX“ – und ich konnte nicht „Nein“ sagen. Anschließend hatte ich vor, mir etwas Ruhe zu gönnen. Doch ich konnte eine Zusammenarbeit mit Nina Horvath und Bernhard Weißbecker zu „SF MIT HUMOR“ nicht ausschlagen. Danach sollte erst einmal für eine Weile Schluss sein mit dem Geschichten lesen, auswählen, Korrektur lesen. Und prompt bekam ich ein weiteres, interessantes Angebot. Jetzt plane ich wieder und merke, dass es mich in den Fingern juckt.

Ich lese: „HAUNTED“ von Chuck Palahniuk, dessen ungewöhnlichen Namen ich immer noch jedes Mal nachschlagen muss, wenn ich ihn hier schreibe, obwohl er zu meinen absoluten Lieblingsautoren zählt. Bisher ist das Buch einfach nur genial – und schockierend.

Tagebuch vom 29.04.2007

In diesem Abschnitt des Semesters verwandelt sich das Studium immer in ein großes, Zeit fressendes Ungetüm, das mir auf Schritt und Tritt folgt und mir die Minuten und Stunden klaut, um sie genüsslich zu verspeisen. Essays, Hausarbeiten, Vorbereitungen für Seminare und Referate lenken mich ab, sodass es immer schon zu spät ist, wenn ich bemerke, dass das Ungetüm wieder zugeschlagen hat.

Dadurch wurden z. B. diverse Mail-Kontakte sträflich vernachlässigt. Auch das Schreiben kommt momentan viel zu kurz, was sich negativ auf meine Stimmung auswirkt. Ich bin bemüht, meine Pflichten bei „SF MIT HUMOR“ zu erfüllen und „DIE FRUCHT DER NACHTSCHATTEN“ zu überarbeiten. Außerdem hängen immer mehr Blätter, mit kryptischen Wörtern und Satzfragmenten beschriftet, an meiner Pinnwand, an der ich Ideen für zukünftige Projekte sammle.

Der Umzug musste abermals verschoben werden, weil unser Gipser kurzfristig ausgefallen ist. Jetzt werden die Wände erst nächste Woche verputzt. Und wer weiß, was noch alles passiert …

Für die Uni musste ich lesen: „EMILIA GALOTTI“ von Gotthold Ephraim Lessing und „MISS SARA SAMPSON“ von Gotthold Ephraim Lessing.

Außerdem habe ich gelesen: „GRÜN WIE DIE HOFFNUNG“ von Nora Roberts, das drei von fünf Kreuzen bekommt. Ich hätte nicht gedacht, dass ich jemals ein Buch von Nora Roberts lesen würde, aber nachdem mich der Klappentext an die „TURM“-Saga von Stephen King erinnerte, war mein Interesse schon geweckt. Es ist spannend, wie Alltägliches, Menschliches in diese unalltägliche Geschichte eingebunden wird. Das hat mir sehr gut gefallen. „CIRQUE DU FREAK“, „THE VAMPIRE´S ASSISTANT“ und „TUNNELS OF BLOOD“ – kurz: die „VAMPIRE BLOOD TRILOGY“ von Darren Shan -, bekommt vier von fünf Spinnen. Selten fiel es mir so schwer, ein Buch zur Seite zu legen und zweimal habe ich sogar bis tief in die Nacht gelesen, weil ich das Ende erfahren wollte. Geringe Abzüge gibt es für das Foreshadowing, das für meinen Geschmack etwas zu oft und zu plump eingesetzt wird. Aber das ist wirklich nur ein geringer Makel an einem sonst phänomenalen Dreiteiler.

Tagebuch vom 17.04.2007

Gestern hat für mich, wie für viele andere Studenten, das Sommersemester begonnen. Im Zug lief die Heizung auf höchster Stufe, obwohl am Himmel die Sonne brannte. Warum, fragte ich mich. Und wischte mir den Schweiß von der Stirn.

Auf der Suche nach einem Buch für ein Seminar rannte ich von Bibliothek zu Bibliothek. In den meisten war es entliehen, in anderen geklaut. Ich brauche nur das erste Kapitel, geschätzte 40 Seiten. Soll ich mir das Buch etwa für 14 Euro kaufen? Warum wurde keine Masterkopie im Seminarapparat deponiert, wie eigentlich üblich? Was ist da schief gelaufen, fragte ich mich. Und schleppte mich unverrichteter Dinge zur Universität zurück.

Schweißüberströmt quetschte ich mich auf den letzten Platz in einem vollen Hörsal, in dem er brütend heiß ist. Dann kommen noch mehr Studenten und nehmen auf den Fensterbänken Platz. Und noch mehr, mit Stühlen aus den angrenzenden Räumen. Die Dozentin las die Anmeldungsliste vor. Von den rund 60 Namen waren nur ungefähr sechs Studenten anwesend. Die Liste wurde zerknüllt und eine neue, leere Liste durchgereicht, in welche die Anwesenden ihre Namen eintrugen. Ein Reader musste gekauft werden, der stolze vier Euro kostete. Wofür werden eigentlich Studiengebühren gezahlt, fragte ich mich. Und kramte vier Euro-Stücke auf dem Geldbeutel.

Das Wochenende markierte das Ende der ersten Korrekturphase zu „DIE FORMEL DES LEBENS“. Pünktlich habe ich meine Geschichte mit dem Titel „DIE FRUCHT DER NACHTSCHATTEN“ noch einmal überarbeitet und mit den angrenzenden Geschichten abgestimmt. Nun geht es fließend mit der zweiten Korrekturphase weiter.

Für die Uni musste ich lesen: „DIE JUDEN“ von Gotthold Ephraim Lessing, „DIE ZÄRTLICHEN SCHWESTERN“ von Christian Fürchtegott Gellert, „DIE SOLDATEN“ von Jacob Michael Reinhold Lenz, „PAPA HAMLET“ und „EIN TOD“ von Arno Holz und Johannes Schlaf sowie „A GENERAL PROLOGUE“ und „A MERCANT`S TALE“ der „CANTERBURY TALES“ von Geoffrey Chaucer.

Außerdem habe ich gelesen: „WÄCHTER DER EWIGKEIT“ von Sergej Lukianenko. Es schmerzt, aber ich kann dem Roman NUR 3 1/2 von 5 Kronen der Schöpferung geben. Die drei Geschichten fügen sich nicht ganz so gut zusammen wie in den anderen drei Teilen. Außerdem fehlt das russische Flair. Meiner Meinung liegt das daran, dass es viel zu viele Anspielungen auf Westliches (Hollywood, Arthus, etc.) gibt. Darüber hinaus mache ich um fast alles, was in irgendeiner Form mit Arthus, Merlin & Co. zu tun hat, einen großen Bogen.

Wo wir gerade bei nicht erfüllten Hoffnung sind. Ich habe gehört: „DUNKELHEIT“, das vierte Hörspiel der Reihe „CAINE“, das mich maßlos enttäuscht hat. Alle Plus-Punkte der ersten drei Folgen wurden diesmal schmerzlich von mir vermisst. Schade!

Tagebuch vom 11.04.2007

Vom 05. April bis 10 April war ich in Prag unterwegs. Der Stadt der hundert Türme. Auf Kafkas Spuren, sozusagen. Es war kein richtiger Erholungsurlaub sondern eher eine Mischung aus Sprachreise, Kultur-Tripp und Wanderung durch das Gassenlabyrinth der goldenen Stadt. Neben der Prager Burg, dem alten Judenfriedhof, dem Kafka-Museum und anderen Sehenswürdigkeiten stand auch ein Besuch im Black Light Theater auf dem Programm. Überraschend viele Italiener besuchten den Ostermarkt am Altstädter Ring und bewunderten die Stände sowie die astronomische Uhr an der Südmauer des alten Rathauses.

Auf der Fahrt nach Prag und zurück ließ ich mich jeweils von einem Hörbuch und drei Hörspielen unterhalten. „JUSTIN TIME – ZEITSPRUNG “ von Peter Schwindt bekommt 3 von 5 Zeitmaschinen. Bekannte Elemente von Zeitreise-Geschichten werden neu arrangiert. „CAINE 1-3“ von Alfred Wallon, Brian Carisi und W.A. Hary erhalten 4 von 5 Amulette der Dunkelelfen. Berufskiller, Dunkelelfen, Mafiosi, coole Sprüche – das ist eine geniale Mischung!

Ich habe gelesen: „SOFIES WELT“ von Jostein Gaarder, das mir anfangs sehr gut gefallen hat, dann im Mittelteil sehr theoretisch wurde, weil der Bezug zu „Sofies Welt“ und verständliche Beispiele fehlten. Zum Schluss wurde es nochmal richtig interessant und darum gibt es von mir 4 von 5 grüne Briefumschläge. Eigentlich sollte man das Buch mindestens zweimal lesen, denn es finden sich unglaublich viele Informationen und Ideen auf rund 600 Seiten. Außerdem habe ich „INFERNAL ANGEL“ von Edward Lee gelesen, der für sein Lebenswerk bestimmt nie den Literaturnobelpreis erhalten wird. Dennoch macht er das, was er macht, richtig gut. Wie schon bei „CITY INFERNAL“ wurde ich auch diesmal gut unterhalten und deshalb gibt es 4 von 5 Hex-Klone.

Tagebuch vom 03.04.2007

Auf den letzten Eintrag, der eher kryptisch ausfiel, folgt heute eine auführliche Kampfansage.

In den letzten Wochen und Monaten gab es nur wenige Momente, in denen ich die nötige Ruhe gefunden habe, um mich an den Computer zu setzen und eine Verbindung zu einer neuen Geschichte aufzubauen. Das hat verschiedene Gründe, von denen ich einige hier im Tagebuch angesprochen habe. Es macht mir unverändert viel Spaß, Geschichten zu ersinnen und Leser verschiedener Altersgruppen mit meinen Erzählungen zu unterhalten. Nur hat sich meine Einstellung, was das Schreiben und Veröffentlichen angeht, stark verändert. Lange Zeit ist es mir schwer gefallen, zu verstehen, warum ich bisher kein Manuskript bei einem großen Publikumsverlag unterbringen konnte. Darauf folgte eine Phase der starken Selbstkritik und Zweifel, die noch immer nicht ganz abgeschlossen ist. Dennoch weiß ich mit absoluter Sicherheit, dass ich gerne schreibe. Und ich werde auch in Zukunft schreiben und mich bewerben und hoffen, dass irgendwann ein kleines Wunder geschieht.

In den meisten meiner Geschichten geht es darum, dass Träume wahr werden können und Menschen aus Konflikten gestärkt hervorgehen, wenn sie nur durchhalten. Mit derselben Hartnäckigkeit wie die Helden meiner bisherigen Romane möchte auch ich weiterkämpfen.

Zu diesem Zweck werde ich mein Manuskript mit dem Arbeitstitel „DER KRIEG DER UNSTERBLICHEN“ in den nächsten Wochen intensiv überarbeiten. Die Idee reizt mich noch immer, und ich denke, dass ich nun die nötige Distanz habe, um das Manuskript noch einmal kritisch zu korrigieren.

Am Wochenende bin ich fertig geworden, die 177 Einsendungen für die Anthologie „SF MIT HUMOR“ durchzulesen. Eine Vorentscheidung ist getroffen, bis zur Bekanntmachung der Gewinner dauert es aber noch eine Weile. Ungefähr die Hälfte der Geschichten müssen jetzt ein Rundensystem durchlaufen, bei dem sie nach Punkten bewertet und zum Teil genauer diskutiert werden.

Ich habe gelesen: „ACROSS THE NIGHTINGALE FLOOR“ von Lian Hearn, das von mir 4 von 5 Schwerter (Jado) bekommt.